Dekorative Beschichtung mittels Vakuum-Metallisierung /-Bedampfung

Das Verfahren erlaubt eine sehr dekorative Metalloptik auf Kunststoff-, Glas-, Keramik oder Metallteilen und geht in der Vielfalt der verfügbaren Farben weit über das galvanische Verchromen hinaus.

Das Verfahren selbst besteht aus 2 bis 3 einzelnen Prozessschritten:

  • Grundlackierung der Teile, wenn erforderlich.
  • Metallisierung im Hochvakuum.
  • Decklackierung zum abschließenden Schutz der Oberfläche und zur Farbgebung.

Der Vorteil einer schönen Metalloptik wird mit den Vorteilen von Kunststoffen, wie geringes Gewicht oder gute Formbarkeit, vereint.

Ein weiterer Vorteil ist die Metallisierung von Teilen, welche galvanisch nicht oder nur sehr schwer zu beschichten sind, wie z.B. Glas oder andere Kunststoffe außer ABS.

Am häufigsten wird Aluminium aufgedampft, als optische Entsprechung zum galvanischen Chrom. 
Aber auch andere Metalle wie Chrom-Nickel, Chrom, Kupfer, Silber und Gold werden eingesetzt.

Die Decklackierung kann eingefärbt werden, so dass eine Vielzahl farbiger metallischer Oberflächen erzeugt werden können. Auf diese Weise kann z.B. Gold täuschend echt imitiert werden.

Reflexionsschichten / Spiegelschichten aus Metall

Gold (Au), Silber (Ag) oder Aluminium (Al) für Ref­lexions­schich­ten vom ultravioletten bis infraroten Bereich.
Als Schutz vor Umwelteinflüssen können die Schichten anschließend mit einer Klarlackierung überzogen werden.
Anstatt Lack kann mit Hilfe der Plasma-Polymerisation eine versiegelnde, hochvernetzte organische Polymerschicht (z.B. HMDSO oder SiOx) aufgebracht werden.

EMV / ESD Beschichtungen

Die ESD-Beschichtung dient dem Schutz vor elektrischer Aufladung. Eingesetzt wird eine dünne Metallschicht, zumeist Chrom-Nickel. Der Oberflächenwiderstand kann dem Einsatzzweck angepasst werden.

Durch die Metallisierung mit Aluminium oder Kupfer/Chrom-Nickel im Hochvakuum werden hochleitfähige Beschichtungen von Kunststoffgehäusen zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) und elektrostatischen Spannungsableitung realisiert. Mit diesen Schichten werden zudem hohe Schirmdämpfungswerte erreicht.

Die thermische Belastung der Kunststoffteile ist relativ gering. Somit können auch Artikel aus z.B. PS oder PP beschichtet werden.

Ein großer Vorteil dieses Verfahrens gegenüber einer Beschichtung mit Leitlack ist, dass keine maßlichen Veränderungen am Bauteil auftreten.

Um die Langzeitstabilität der Aluminiumbeschichtung zu erhöhen, kann zusätzlich eine plasmapolymerisierte, transparente Schutzschicht aufgebracht werden. Sie wird direkt im Anschluss an die Metallisierung im gleichen Vakuumprozess aufgebracht.

Varianten der EMV-Beschichtung:

Aluminium
Aluminium sorgt für die elektromagnetische Abschirmung von Kunststoffgehäusen. Dünne Schichten aus Aluminium garantieren dank ihrer hohen elektrischen Leitfähigkeit sehr gute Abschirmwerte. Aluminium-Schichten weisen gute Haftungseigenschaften auf vielen Kunststoffen auf und verändern die Eigenschaften des Kunststoffes nicht.

Aluminium + Polymer
Die zusätzliche transparente Deckschicht schützt die Aluminiumschichten vor Feuchtigkeit und gegen Fingerabdrücke. Die Deckschicht selbst ist ultradünn und verändert die elektrischen Eigenschaften der Aluminiumschicht nur unwesentlich.

Kupfer + Chrom-Nickel
Diese Schichtkombination kommt vornehmlich in aggessiver bzw. industrieller Umgebung zum Einsatz. Die Kombination von Kupfer und CrNi vereint die sehr gute Leitfähigkeit von Kupfer mit der harten Oberfläche von Chrom-Nickel.